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Beispiel Zivilschutz Baselland (BL): Betrieb von zwei Abklärungsstationen

Unter der Federführung des Kantonalen Krisenstabes (KKS) wurde im Kanton Basel-Landschaft ein spezielles Vorgehen für das Testing implementiert: In Lausen und Münchenstein betreibt der Zivilschutz im Auftrag des KKS zwei Abklärungsstationen, was einerseits Covid-19 von den Arztpraxen fernhält und anderseits die Notfallaufnahmen der Spitäler entlastet. Rund 120 Angehörige des Zivilschutzes, das sind fünf Prozent des gesamten Bestandes, stehen aktuell im Einsatz. Sie haben die beiden Stationen innert drei Tagen in Mehrzweckhallen eingerichtet und erledigen sämtliche Arbeiten, für die es nicht medizinisches Personal braucht – in Münchenstein im Zwei-Schicht-Betrieb, in Lausen in drei Schichten rund um die Uhr.

Waren es in den ersten Tagen rund 200 bis 400 Personen, die sich in Münchenstein einem Test unterzogen, sowie deren 200 in Lausen, so hat sich die Zahl inzwischen ungefähr bei 100 pro Station eingependelt. Wobei nicht jeder, beziehungsweise jede getestet wird: In einem dreistufigen Ablauf wird erst nach einer Überprüfung der Vitalfunktionen und einer ärztlichen Untersuchung entschieden, ob ein Covid-19-Test angebracht ist oder nicht.

In Ergänzung dazu werden auch Tests vor Ort zu Hause oder in Heimen durchgeführt. Hier sorgt der Zivilschutz für die Fahrdienste sowie die Koordination der mobilen Test-Teams.

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Beispiel ZSO Pilatus (LU): Drive-In-Testcenter und Materiallieferungen

Die Organisation und Koordination der Tests stehen auch im Mittelpunkt der Arbeiten in der ZSO Pilatus, die die Gemeinden Luzern, Kriens und Horw abdeckt und zur Zeit mit rund 15 Zivilschützern im Pandemie-Einsatz steht. So unterstützt der Zivilschutz die Spitex bei den Home-Testings, die für jene Personen ärztlich verordnet werden, die das Haus nicht verlassen können. So werden täglich rund 15 potenziell Infizierte auf das Coronavirus getestet.

Weitere rund 20 Personen werden, ebenfalls auf Einweisung des Arztes, im Drive-In-Testing vor einer Luzerner Messehalle getestet. Das vom stellvertretenden Kantonsarzt angestossene Verfahren lehnt sich an das Prinzip der Fast-Food-Ketten an und ist für jene gedacht, die selber mit dem Auto zum Test-Standort fahren können. Dort werden sie bei geschlossenem Fenster mittels ID identifiziert und werden einzeln ins Zelt gelotst, wo ihnen durch die geöffnete Scheibe ein Abstrich entnommen wird. Das reduziert nicht nur den Kontakt mit allfällig Erkrankten aufs Minimum, es konzentriert auch den Gebrauch von Schutzausrüstung auf wenige Personen und eine limitierte Zeit.

Eine weitere Aufgabe erfüllt die ZSO Pilatus in Koordination mit der kantonalen Dienststelle für Gesundheit und Sport. Basierend auf einem anfänglichen Mangel an Hygienemasken nimmt diese Dienststelle nun für das vorhandene Material die Bestellungen entgegen, woraus täglich zwischen 15 und 40 Lieferungen durch den Zivilschutz erfolgen.

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Beispiel ZSO Zürich (ZH): Aufträge für Heime und Spitäler

Vielseitig sind die Aktivitäten des zu Schutz & Rettung zugehörigen Zivilschutzes in Zürich, wo seit fünf Wochen täglich 60 bis 70 Mann eingesetzt sind. Neben Planung und Umsetzung diverser Anbauten für die Spitex, für Alters- und Pflegeheime sowie für soziale Einrichtungen und Betriebe gehören Fahraufträge zu den häufigsten Tätigkeiten. Zwischen drei und acht Mal pro Tag werden Personen nach Hause in die Quarantäne gefahren, die im Uni-Spital zuvor getestet wurden. Dies geschieht mit zwei speziell eingerichteten Kleinbussen: Der Fahrgastraum wurde hermetisch abgedichtet, womit eine Infektion der beiden Fahrer praktisch ausgeschlossen wird.

Bis Ende März stellte der Zivilschutz Personal für die von der Kantonspolizei eingeführte Coronavirus-Hotline, zudem unterstützen vier Zivilschutz-Angehörige mit juristischer Ausbildung die Gesundheitsdirektion.

Ein zehnköpfiges Zivilschutz-Team hat in einem ehemaligen Altersheim ein Notfallspital mit 200 Betten eingerichtet, gedacht als Entlastung für die Spitäler und für die Pflege leichterer Fälle, um Kapazitäten für Covid-19-Patienten freizumachen. Nach Ostern werden gegen 20 Zivilschutz-Angehörige ein Pflegeheim bei der Reaktivierung einer Abteilung für Demenzkranke unterstützen. Dort sollen Demente aus verschiedenen Heimen vorübergehend gepflegt werden, um die damit freigewordenen Räumlichkeiten für die Einrichtung von Covid-19-Stationen zu nutzen.

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