Auszeichnung geht erstmals an eine Frau
Eleonora Pedrini-Pedroli, PCi Locarno e Vallemaggia, ist «Zivilschützerin des Jahres 2025»
Sie ist als erste Frau zur «Zivilschützerin des Jahres» gewählt worden: Eleonora Pedrini-Pedroli, Leutnant im Führungsstab der PCi Locarno e Vallemaggia. Die 41-Jährige zeichnete sich dank ihres Know-hows im Bereich Kartografie und Rapid Mapping während der Unwetterkatastrophe im Maggiatal im Juni letzten Jahres an vorderster Front aus. An der Fachtagung des Schweizerischen Zivilschutzverbandes (SZSV) in Schwarzenburg am 27. Mai wurde die wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Kantonspolizei Tessin als «Zivilschützerin des Jahres 2025» ausgezeichnet.
Für Eleonora Pedrini-Pedroli waren die schwerwiegenden Überschwemmungen und Erdrutsche im Tessin im Juni 2024 ein besonders einschneidendes Ereignis. Als Fünfjährige war sie mit ihrer Familie ins Maggiatal gezogen. Entsprechend nahe ging es ihr, als die Fussgängerbrücke über die Maggia, über die sie ein Leben lang geschritten war, von einem Moment auf den anderen nicht mehr da war. Mit der Brücke sei auch ein Teil ihrer Kindheit zerstört worden, sagte sie an der Fachtagung im Eidgenössischen Ausbildungszentrum (EAZS) in Schwarzenburg.
Von links: SZSV-Präsidentin Isabelle Chappuis, Eleonora Pedrini-Pedroli, Zivilschützerin des Jahres 2025 sowie Patrik Arnold, Kommandant PCi Locarno e Vallemaggia.
Bereits in den ersten Stunden nach Ausbruch des Ereignisses in der Nacht auf den 30. Juni mit Gewitter und Starkregen koordinierte Eleonora Pedrini-Pedroli die Arbeiten im Regionalen Führungsstab, speziell im Bereich Rapid Mapping von swisstopo, und sorgte so für eine Echtzeitdarstellung des Ereignisses, die bei der weiteren Arbeit elementar war. «Wir hatten zuvor nur erste Bilder vom Helikopter und wussten nichts Genaues. Aufgrund der Flugbilder von Rapid Mapping hatten wir aber schon nach 12 Stunden gute Informationen darüber vorliegen, was konkret geschehen war.» Ihr beruflicher Hintergrund als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Kantonspolizei Tessin, wo sie Kenntnisse in Kartografie erworben hatte, kamen ihr in diesem Moment sehr zugute.
Eleonora Pedrini-Pedroli ist seit 2007 mit viel Einsatz und Leidenschaft Zivilschützerin und wandelte dort in den Fussstapfen ihres Vaters. Ihre Wahl hat eine fünfköpfige Jury im April aus einer Vielzahl solider Bewerbungen vorgenommen. Zwar sei es als Frau nicht immer ganz einfach, in einer Männerdomäne wie dem Zivilschutz gehört zu werden, sagte sie im Rahmen der Preisverleihung. In ihrer PCi Locarno e Vallemaggia sei sie aber stets gefördert und unterstützt worden. Überhaupt betonte sie, dass sie zwar gerade im vergangenen Jahr, bei der Bewältigung der Katastrophe, einiges habe bewegen können – «aber das war nur möglich, weil sehr viele Personen sehr gute Arbeit geleistet haben». Unter grossem Applaus der Anwesenden durfte Eleonora Pedrini-Pedroli den Pokal aus den Händen von Moderator und SZSV-Vorstandsmitglied Michel Elmer und SZSV-Präsidentin Isabelle Chappuis in Empfang nehmen.
Die Auszeichnung «Zivilschützer/ZSO des Jahres» wurde durch den SZSV nun bereits zum siebten Mal vergeben. Die frisch gekürte Zivilschützerin des Jahres 2025 erhält nebst Pokal und Urkunde auch ein Preisgeld von tausend Franken. Mit ihr im Final stand Alessio Hertig von der ZSO Argantia.