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Die KoKo wird 28 Personen stark

Je vier Vertreter pro Region werden im neuen Organ des SZSV, der Kommandantenkonferenz (KoKo), ab 2025 vertreten sein. Dies wurde an der 2. KoKo am 29. August in Luzern, in den Räumlichkeiten der ZSOpilatus, entschieden. Bis Mitte November soll die personelle Besetzung der 28-köpfigen KoKo feststehen. Ein grosses Thema in Luzern war der bestmögliche Thementransfer von der Basis zur KoKo und umgekehrt sowie von der KoKo ins BABS und nach Bundesbern.

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Gewohnt seriös hatten die Co-Präsidenten Patrick Sauzet und Frédéric Voirol die zweite Kommandantenkonferenz in Luzern vorbereitet. Sauzet moderierte den ganztägigen Anlass, Voirol übernahm für die französisch sprechenden Kommandanten die Rolle des Übersetzers. Es galt zuerst die grundsätzliche Frage zu beantworten, ob drei oder vier Vertreter aus einer Region Mitglied der KoKo sein werden. Patrick Sauzet befand, es dürften ruhig deren vier sein, und dieser Meinung schlossen sich die Anwesenden in der folgenden Abstimmung praktisch diskussionslos an. «Wir brauchen Leute, die in der Konferenz aktiv mitarbeiten, dann macht ein Gefäss wie die KoKo auch Sinn!», befand Sauzet. Damit ist klar: Wenn die KoKo im Frühling 2025 ein nächstes Mal zusammenkommt, wird sie mit 28 Mitgliedern bestückt sein – vier pro Region.

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Gesucht: Der bestmögliche Thementransfer

In vier Gruppen diskutierten die rund 20 anwesenden Kommandanten als Gäste der ZSOpilatus Themen wie den künftigen, bestmöglichen Thementransfer aus der KoKo zur Basis und selbstredend auch von der Basis in die KoKo. Aber auch die Kommunikation von der Konferenz in den SZSV-Vorstand und von dort ins Bundesparlament und speziell in die Sicherheitspolitische Kommission. Aus dem Plenum tauchte die Anregung auf, dass man sich nicht nur über den Weg Gedanken machen müsse, sondern auch über den eigentlichen Sinn und Zweck der KoKo, sprich: Ob man etwa über die Sicherheitspolitik in Europa oder aber über die Ausbildung hierzulande im Zivilschutz diskutieren wolle. Nun, aus der Sicht von Sauzet muss beides unter dem Dach der KoKo Platz haben, wie er unterstrich: «Wir haben lokale und regionale Herausforderungen genauso wie Themen, die uns auf nationaler Ebene beschäftigen.»

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Eine mitunter kontroverse, aber engagierte Diskussion

Auch die Art der zu kommunizierenden Informationen war ein Thema: Es gebe Infos, die für jeden Kommandanten wichtig seien und andere, die nur für die Mitglieder des SZSV zugänglich sein sollen, lautete etwa der Tenor in einer der Gruppen. Die Aufgabe der KoKo sei nicht zuletzt, eine Triage zu machen. Zu entscheiden, welche Informationen auf welchem Kanal an welche Empfänger gehen. Von der Wiedereinführung eines Newsletters der Kommunikationsstelle des SZSV über einen flächendeckend verteilten Fragebogen an alle AdZS im Lande bis hin zu einer eigentlichen «Zivilschutz-App» wurde in den Gruppen und später im Plenum ohne Scheuklappen jedes Thema aufgegriffen und teils kontrovers, immer aber sehr engagiert, diskutiert. «Letztlich geht es auch darum, wie wir die Leistungen des Zivilschutzes kommunizieren», sagte Sauzet.

Dringliche Bitte an das BABS, die KoKo miteinzubeziehen

Von Niklaus Meier, Geschäftsbereich Zivilschutz und Ausbildung im BABS, gab es im Rahmen der KoKo reichlich aktuelle Informationen zu unterschiedlichen Themen, die für den Zivilschutz relevant sind. Thema rund drei Wochen vor der Behandlung der Gesetzesrevision im Ständerat (siehe Artikel auf den Seiten 2 und 3) war die Rekrutierung und Alimentierung im Zivilschutz. Meier stellte die Vorlage vor und sagte, dass es gut möglich sei, dass es zum Referendum komme, falls Stände- und Nationalrat dem Geschäft zustimmen würden. Die Überprüfung Leistungsprofil Zivilschutz sei noch «working progress», sagte Meier – worauf Patrick Sauzet einhakte und ihn respektive das BABS bat, künftig bei solchen Themen gedanklich auch die KoKo miteinzubeziehen: «Das ist ein klassisches Thema, um es in einer nächsten Kommandantenkonferenz einzubringen und zu diskutieren!»

Spätestens mit Ausbruch des Krieges in der Ukraine ist der Werterhalt der Schutzbauten hierzulande ein grosses Thema. Meier unterstrich, dass das Prinzip «jeder Einwohnerin und jedem Einwohner der Schweiz ein Schutzplatz in einem Schutzraum in der Nähe des Wohnorts» nach wie vor gelte. Die Schutzinfrastruktur müsse für die nächsten Jahrzehnte beibehalten werden. Was die Schutzanlagen betreffe, so müsse der Werterhalt sichergestellt werden und müssten die Anlagen auf die effektiv notwendige Anzahl reduziert werden, überzählige Schutzanlagen seien umzunutzen.
Beim Traktandum «Weiterbildung für Zivilschutz-Kader» folgten für die anwesenden Kommandanten Informationen zum Lehrgang «Führungsperson in Rettungsorganisationen» (HFP) / Höhere Fachschule für Rettungsberufe Zürich.

Die «Cobra» als Schnelleinsatz-Element

Es war dann an Marco Pieren, Kommandant der gastgebenden ZSOpilatus, seine Organisation näher vorzustellen. Dabei interessierte insbesondere die «Cobra», das Schnelleinsatz-Element der ZSOpilatus. Sie besteht aus gut hundert Einsatzkräften, davon 15 im Kader, und ist in der Lage, spätestens innert einer Stunde am Einsatzort zu sein, um als einsatzfähiges Team Ersthilfe zu leisten und die weiteren Einsatzkräfte des Bevölkerungsschutzes zu unterstützen. «Auch an der Ukraine-Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock Mitte Juni standen wir im Einsatz», verkündete Pieren stolz.
Es war am Ende des Tages an den beiden KoKo-Co-Präsidenten, sich für den engagierten Tag in Luzern und für die vielen guten Ideen und ehrlichen Rückmeldungen aus der Runde der Kommandanten zu bedanken. All dies bringe den SZSV und vor allem den Zivilschutz als Ganzes weiter und stärke ihn, zeigten sie sich überzeugt.

Am 25. März 2025 gehts mit der dritten Kommandantenkonferenz weiter. Sie findet bei der ZSO Argantia (bis Ende 2024: ZSO Ergolz) in Lausen im Kanton Basel-Landschaft statt.